newsletter November 2010

Haupttext

Liebe Freunde Südtiroler Weine,

es gibt wieder Neuigkeiten aus der Südtiroler Weinwelt.

Der neue Jahrgang ist bis auf ganz wenige Ausnahmen im Keller. Wir berichten über die aktuelle Stimmung bei Weingütern und Kellereien.
Außerdem haben der Gambero Rosso und weitere wichtige Weinführer vor kurzem ihre Wahl getroffen und die „besten Weine" gekürt.

Wir werden 3 Themen behandeln:

1. Der aktuelle Jahrgang 2010
... bei unserem letzten Besuch in Südtirol, Mitte Oktober, war in den Gesichtern der
Weinverantwortlichen durchwegs viel Freude und Zufriedenheit zu erkennen.

Ob dies auch mit den Ergebnissen des neuen Jahrgangs in Zusammenhang steht,

können Sie hier gleich nachlesen.

2. Die "3-Gläser-Weine" Südtirols im "Gambero Rosso I Vini d'Italia" Ausgabe 2011
27 Mal erhielten Südtiroler Weine diese Auszeichnung, soviel wie noch nie! 402 mal vergab

Italiens bekanntester Weinführer die Höchstbewertung. D. h. 7% aller 3-Gläser-Weine bei

nur 0,7% der Gesamtrebfläche Italiens - irgendwie überzeugend!

Ebenso beeindruckend sind auch die Ergebnisse der weiteren Weinführer Italiens.

3. Abschließend erlauben wir uns ein paar Anmerkungen und Tipps zu speziellen
Weinen.
Lesen Sie Notizen zu interessanten Weiß- und Rotweinen, die uns bei Verkostungen

der jüngsten Vergangenheit besonders aufgefallen sind.

Viel Spaß bei der Lektüre. Ihr feed-back würde uns sehr freuen. Und falls Sie Fragen haben, wir beantworten diese natürlich gerne und schnell.

Wir wünschen kurzweilige Unterhaltung und sagen Vielen Dank für Ihr Interesse!

Ihr

Weinhandel Susanne Herold

Susanne und Konrad

Tel. 09572/6323

Fax 09572/6343

e-mail: susa.herold@vr-web.de

online-Shop: www.susa-wein.de

Der Jahrgang 2010 in Südtirol

Die „rosigen Zeiten" für Südtirols Weinwelt erleben ihre Fortsetzung:

Nach dem „Ausnahmejahrgang" 2009 schließt sich nahtlos ein weiterer sehr guter Jahrgang 2010 an.

Im Voraus eine kurze Zusammenfassung, bevor wir dann auf besondere Situationen, kommentiert von bekannten Winzern und Kellermeistern, eingehen.

Sehr zufrieden sind Südtirols Weinbauern und Kellermeister mit durchwegs sehr guten Qualitäten und im Vergleich zu 2009 etwas niedrigeren Zuckergradationen und leicht höheren Säurewerten.

Die jungen Weine des Jahrgangs präsentieren sich in Südtirols Kellern fruchtig, frisch

und typisch mit schöner Harmonie und ansprechender Fülle.
Als einziger Wermutstropfen verbleiben die niedrigeren Erntemengen, zwischen 10 und 25 Prozent weniger als in den letzten Jahren.

Nach dem schwierigen Jahrgang 2008 und idealen 2009er hat der Jahrgang 2010 die Weinbauern vor keine allzu großen Probleme gestellt. Mit viel Fleiß und Einsatz im Wein-

berg konnten die witterungsbedingten Herausforderungen gut gemeistert werden.

Ein Weinbauer kommentiert zufrieden: „Das Wetter war schlussendlich ja auch immer besser als der Wetterbericht".

Zum Witterungsverlauf 2010:

Das Jahr begann mit einem relativ normalen Winter, aber sehr trockenem Wetter. Die winterlichen Temperaturen setzten sich im Februar und März fort und lagen damit deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Dies führte zu einer Verzögerung des Vegetationsbeginns.
Mit frühsommerlichen Temperaturen, viel Sonnenschein und weiterhin eher trocken wartete der April auf. Im Mai wurde es dann wieder ungewöhnlich kühl und regnerisch.

Eine Wachstumsbremse erführen die Beeren dann im Juni und Juli durch eine längere Hitze- und Trockenperiode. Erfreulicherweise kam dann eine ausgedehnte Regenperiode im August. Die Durchschnittstemperaturen lagen ganz klar unter dem langjährigen Durchschnitt. Die eher kühlen Nächte haben den Reifeverlauf und die Qualität der Trauben klar positiv beeinflusst.
Die erste Septemberhälfte mit großen Temperaturunterschieden war für den weiteren Reifeverlauf nochmals günstig. Nur ein paar Regentage zwischendurch strapazierten ein letztes Mal die Nerven der Weinbauern.

Thomas Dorfmann, Kellermeister der Eisacktaler Kellerei

„Bessere Qualitäten als 2010 kann man sich nicht wünschen", diese klare Aussage trifft

Thomas Dorfmann von den Eisacktalern in Klausen. Ganz und garnicht gefallen ihm die geringen Erntemengen um bis zu 25 Prozent bei einzelnen Rebsorten. Er tröstet sich jedoch mit der ausgezeichneten Qualität, wobei für ihn dieses Jahr im Eisacktal vor allem Sylvaner, Müller Thurgau und Riesling besonders hervorstechen.

Stefan Kapfinger, Kellermeister der Kellerei Meran Burggräfler

„Die Beeren waren heuer etwas kleiner, die Trauben dafür umso fruchtbetonter, mit intensiven Farbstoffen, knackig und mit einem geschmacklich saftigen Aromenspiel", so Stefan Kapfinger von der aus dem Zusammenschluss von Meraner Weinkellerei und Burggräfler Kellereigenossenschaft entstandenen Kellerei Meran Burggräfler.

Ihn überzeugen bei den Weißweinen vor allem der Gewürztraminer sowie Weißburgunder und Chardonnay mit viel Frucht und überdurchschnittlichen Werten.
Bei den Rotweinen präsentiert sich der Blauburgunder von seiner besten Seite, „ elegant und weich" und auch die Vernatsch-Qualitäten bewertet er als überdurchschnittlich gut.

Josephus Mayr, Unterganznerhof, Präsident der Freien Weinbauern

zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem Jahrgang: „Anfangs hat das heuer nämlich, durch Trockenheit und Regen bedingt, nicht immer so gut ausgesehen in den Weinbergen."

Die Jungweine zeigen sich auf dem Unterganznerhof mit überraschend guten Gradationen und sehr konzentriert.

Josephus Mayr, der mit seinen exponierten Weinen, wie dem Lamarein, der Composition

Reif und seiner Riserva vom Lagrein, Maßstäbe setzt, sieht die geringeren Erntemengen

nicht unbedingt negativ: „ Wachstum fördert die Qualität, und auch die Haltbarkeit der Weine nimmt in solchen Jahren meist zu."
Auch für den Markt, der sich für Südtirol nach wie vor gut entwickle, sei ein solches Ernteergebnis kein so großer Nachteil.

Martin Foradori, Weingut J. Hofstätter in Tramin, Präsident der Weingüter Südtirols

spricht von einem „ Jahrgang mit Höhen und Tiefen".
„Die Natur gibt den Takt vor. Auch wenn wir möchten, dass jeder Jahrgang unbedingt besser sein muss als der vorhergehende." Foradori vergleicht hier vor allem mit dem

herausragenden Jahr 2009.
Der Jahrgang 2010 geht wieder mehr in Richtung „Trinkige, einladende, gesellige Weine."

Und das sollen Weine ja eigentlich auch sein. Martin Foradori findet ein schönes Bild, um die Qualitäten des Jahrgangs zu beschreiben: „Ein Jahrgang, der zurück zum normalen Alltag führt, mit genügend besonderen Höhepunkten für die Sonntage und die großen Festtage."

Gambero Rosso "I Vini d'Italia" 2011

- die "3-Gläser-Weine" aus Südtirol

27 von insgesamt 402 Drei-Gläser-Weinen gingen diesmal an Südtirol, soviel wie noch nie zuvor.
Damit steigt die Quote von 6 auf 7%. Ein Spiegelbild der überaus positiven Entwicklung der Südtiroler Weinkultur.
Nach dem Piemont, der Toskana, Venetien und dem Friaul, behauptet Südtirol weiterhin den 5. Platz unter

Italiens Weinbauregionen und lässt damit große und bekannte Weinbaugebiete, wie die Lombardei oder Sizilien

hinter sich.

21 Weißweine, 4 Rotweine sowie 2 Süßweine erhielten die höchste Auszeichnung.

Die wichtigste Weißweinsorte Südtirols, der Weißburgunder oder italienisch „Pinot Bianco" ist weiterhin auf dem Vormarsch. Gleich 5 mal erhielt diese Rebsorte die höchste Bewertung.


Die Erfolge der Eisacktaler Weißweine setzen sich eindrucksvoll fort. Gleich 7 Weine wurden ausgezeichnet.

Darunter der Sylvaner „R" 2009 vom Köfererhof, der gleichzeitig den Titel „bester Weißwein ganz Italiens" erhielt.

Auch der Sauvignon blanc (3 Weine) gehört weiterhin zu den „Lieblingen". Ebenso haben die Rieslinge aus dem Vinschgau und dem Eisacktal (3 Weine) und der Gewürztraminer, ein ursprünglicher Südtiroler (3 Weine) weiterhin ihren festen Platz unter Italiens Wein-Elite gefunden.


Komplettiert wird die Riege der Weißen durch einen Grauen Burgunder, italienisch Pinot Grigio und einen „Strahler", einer Weißwein-Cuvée, die bereits im gemischten Satz angebaut wird.

Bei den Rotweinen wurde endlich ein „Dogma" gebrochen - ein klassischer St. Magdalener, also ein Wein der

Rebsorte „Vernatsch" erhielt zum ersten Mal die 3 Gläser! Hier wurde und wird Geschichte geschrieben!
Der Wein stammt vom Pfannenstielhof im Bozner Boden. Einst ein hochgeschätztes Anbaugebiet. Heute nahezu vollständig industriell überbaut. Nur noch 2 Höfe bewirtschaften erstklassige Lagen, der genannte Pfannenstiel-

hof der Familie Pfeifer und der Nusserhof der Familie Mayr.

Südtirols "Vorzeige-Rotwein" bleibt jedoch der Lagrein, der 3 Mal ausgezeichnet wurde.

Hier die einzelnen Weine, geordnet nach Rebsorten:

Weißburgunder:

Terlaner „Vorberg Riserva" 2007, Kellerei Terlan

Terlaner „De Silva" 2009, Sölva & Söhne
Terlaner „Eichhorn" 2009, Weingut Manincor
„Sirmian" 2009, Kellerei Nals Magreid

„Dellago" 2009, Kellerei Bozen

Grauer Burgunder - Pinot Grigio

Eisacktaler 2009, Köfererhof, Günther Kerschbaumer

Sylvaner

"R" 2009, Köfererhof - Günther Kerschbaumer

Eisacktaler 2009, Garlider

Veltliner

Eisacktaler 2009, Hoandlhof, Manfred Nössing
Eisacktaler 2009, Strasserhof
Eisacktaler 2009, Kuenhof, Peter Pliger

Riesling

Eisacktaler „Praepositus" 2008, Augustiner Chorherren Kloster Neustift

Vinschgauer 2009, Falkenstein - Franz Pratzner

Vinschgauer - Castel Juval 2009, Weingut Unterortl - Martin und Gisela Aurich

Sauvignon

„Sanct Valentin" 2009, Kellerei St. Michael

„SelectArt Flora" 2009, Kellerei Girlan
„Praesulis" 2009, Gumphof, M. Prackwieser

Gewürztraminer

"Nussbaumer" 2009, Kellerei Tramin

"Kastelaz" 2009, Elena Walch

„Movado" 2009, Kellerei Kaltern

Weiße Cuvée

"Strahler" 2009, Stroblhof

St. Magdalener

Classico 2009, Pfannenstielhof, Johannes Pfeifer

Lagrein

Abtei Riserva 2007, Klosterkellerei Muri-Gries

Riserva „Mirell" 2008, Waldgrieshof - C. Plattner

Riserva „Linticlarus" 2007, Schlosskellerei Tiefenbrunner

Süßweine

Goldmuskateller „Sissi" Graf von Meran 2008, Kellerei Meran

Goldmuskateller Passito Castel Giovanelli Serenade 2007, Kellerei Kaltern

Falls Sie Interesse an diesen seltenen Tropfen haben, empfehlen wir Ihnen einen Blick in unseren online-Shop "www.susa-wein.de". Wir können Ihnen viele dieser, zum Teil sehr raren Weine zu vernünftigen Preisen anbieten. Falls Sie die Weine hier nicht finden, schreiben Sie uns bitte eine kurze E-Mail an susa.herold@vr-web.de. Sie erhalten kurzfristig Antwort.

Anmerkungen zu Weinen, die uns bei kürzlichen Verkostungen besonders aufgefallen sind:

Lagrein Riserva „Maturum" 2007, Martini & Sohn, Girlan

- Ein Wein von komplexer Struktur mit intensiven Aromen.

* Im Vordergrund die würzigen Aromen, wie Röstaromen, Pfeffer und Bitterschoko-

lade, dann viel Frucht mit Brombeeren, die typische Kirsche und die bei großen

Lagreins so selten gewordenen Veilchennoten.

- Auch jahrgangsbedingt ist Gabriele Martini und Sohn Lukas wieder ein „großer Wurf"

gelungen.

- Uns gefällt Jahr für Jahr das im Vergleich zu anderen Lagrein Riservas der Top-Linie

sehenswerte Preis-/Leistungsverhältnis

Müller-Thurgau „Feldmarschall v. Fenner" 2002, Schlosskellerei Tiefenbrunner

- Einer der großen Weißweine Südtirols und unseres Erachtens auch ganz Italiens.

- Die Schlosskellerei Tiefenbrunner hebt das hohe Alterungspotenzial dieses ganz besonderen

„Müller" heraus. Und obwohl wir um die hohe Qualität des „Feldmarschalls" wissen, waren

die Frische und die feingliedrige, finessenreiche Top-Präsentation für uns durchaus über-

raschend.Sicherlich ist die exponierte Lage auf über 1.000m Höhe die Basis für dieses

erstaunliche Entwicklungspotenzial.

Riesling Spätlese Castel Juval „Spielerei" 2008, Weingut Unterortl

- ein Name, der zum einen, einen Teil des Charakters des Weines verrät, ein wesentliches

Merkmal, die vornehme Eleganz, jedoch verschweigt und zum anderen die glücklichen

Umstände der Entstehung, sprich das Wohlwollen der Natur sowie Mut und Geschick des

Weinbauern und Önologen, umschreibt

- ein Wein der optimal zum Feiertagsdessert, auch im Alleingang, munden wird

- die produzierten 2.400 Flaschen zu 0,5L dürften nahezu ausgetrunken sein

Sylvaner Sabiona 2008, Eisacktaler Kellerei

- bei diesem Wein ist die Beschreibung ganz einfach:

* ein großer Sylvaner


Des Weiteren möchten wir Sie auf Weine aus biologischem oder biodynamischem Anbau aufmerksam machen:

- „Blaterle" 2007 vom Nusserhof, H. Mayr
* aus der fast in Vergessenheit geratenen alten Rebsorte Blatterle

* Äpfel-, Minze- und Pfirsichnoten, nervige Säure, mit gutem Alterungspotenzial

- Vernatsch „Solos" 2009,

* ein interessanter Vernatsch, produziert nach den strengen Demeter-Regularien
* Traubenselektion, ausgesuchte Lagen und deutliche Ertragsbeschränkungen

(60 hl / ha) garantieren die hohe Qualität

- Lagrein Riserva 2005 Nusserhof, H. Mayr

* mit „Ecken und Kanten" aber doch in sich stimming

* ein Top-Lagrein, der ohne Barrique-Ausbau auskommt (94 Parker-Punkte !)

* hohes Reife-Potenzial!

- Blauburgunder Crozoll 2007, J. Hofstätter, Tramin
* der Biowein vom renommiertesten Pinot-Nero-Produzenten Südtirols

- Blauburgunder Doná Noir 2002, Hartman Doná
* biodynamischer Anbau, einer der besten Pinot Neros Südtirols (unsere Erachtens -

Ganz Italiens)

- „Beerl", Gandberghof, R. Niedermayr'
* Rotwein, sehr fruchtig und farbintensiv aus der alten resistenten Rebsorte Maréchal

Bei Interesse an den genannten Weinen empfehlen wir den direkten Kontakt per E-Mail mit susa.herold@vr-web.de.