newsletter November 2009

Haupttext

Liebe Freunde Südtiroler Weine,

ca. 5 Monate sind seit unserem letzten newsletter vergangen. Die Zeit ist reif, Sie wieder mit aktuellen Informationen aus der Südtiroler Weinwelt zu versorgen. Wir haben uns entschlossen, die einzelnen Ausgaben etwas zu kürzen und nur 2 Themen zu behandeln. Dafür möchten wir uns ein- bis zweimal mehr pro Jahr bei Ihnen zu melden.

Fast schon traditionell, lesen Sie in der Herbstausgabe den Erntebericht zum aktuellen Jahrgang. Diesmal etwas ausführlicher, da wir uns auch mit den einzelnen Anbauregionen Südtirols beschäftigen. Harmonische Eleganz, frische Finesse, lebendige Säure, eine mineralische Struktur und weniger Alkohol als in den vergangenen Jahren, so präsentieren sich die Südtiroler Jungweine 2008.

Der wichtigste Weinführer Italiens, der "Gambero Rosso I Vini d'Italia" hat seine "3-Gläser-Weine" für die Ausgabe 2009 gekürt. 26 Mal, so oft wie nie zuvor, erhiel- ten Südtiroler Weine diese Auszeichnung. Das beeindruckende Ergebnis stellen wir Ihnen etwas weiter unten vor.

Aber auch von den anderen angesehenen Weinführer Italiens sowie vom Falstaff aus Österreich bekommt die Südtiroler Weinwelt sehr viel Lob. Für weitere Infos stehen wir Ihnen diesbezüglich gerne zur Verfügung.

Viel Spaß bei der Lektüre. Ihr feed-back ist uns herzlich willkommen. Und falls Sie Fragen haben, wir beantworten diese sehr gerne.

Wir wünschen kurzweilige Unterhaltung und sagen Vielen Dank für Ihr Interesse!

Ihr

Weinhandel Susanne Herold

Susanne und Konrad

Tel. 09572/6323

Fax 09572/6343

e-mail: susa.herold@vr-web.de

online-Shop: www.susa-wein.de

Die Weinernte 2008 in Südtirol

Der Jahrgang 2008 wurde Dank des schönen Herbstes ein überzeugender Durchschnittsjahr-

gang mit guten bis sehr guten Qualitäten und mit absoluten Spitzenqualitäten in einigen exponierten Lagen. Aufgrund des Witterungsverlaufs in Frühjahr und Sommer haben Südtirols Weinbauern und Kellermeister der Ernte 2008 mit einiger Besorgnis entgegen gesehen. Der sprichwörtliche Bilderbuchherbst hat den Jahrgang aber im wahrsten Sinn des Wortes gerettet.

Zwei bis drei Wochen später als im Vorjahr begann die Ernte. Ausnahmsweise lange

dauerte dann die Leseperiode: von Mitte September bis Ende Oktober. Von minus zehn bis

plus fünf Prozent – je nach Sorte und Lage – variieren die Erntemengen im Vergleich zu den letzten Jahren.

"Bei der Ernte wurden landauf, landab durchwegs ordentliche, gesunde Trauben mit guten Zucker-, Säure- und Extraktwerten angeliefert" freut sich Hans Terzer, Präsident der Süd- tiroler Kellermeister und Kellermeister von St. Michael/Eppan. "Die Natur hat uns dieses Jahr wieder einmal gelehrt, dass nur eine konsequente Qualitätsphilosophie im Weinberg Erfolg hat. Mehr als je zuvor kam es heuer auf den Fleiß und den Einsatz der Weinbauern und auf das abgestimmte Vorgehen zwischen diesen und den Kellermeistern an."

Hier die Meinungen einiger bekannter Önologen aus den verschiedenen Weinbauregionen:

Überetsch

Für Hans Terzer, wartet der Jahrgang 2008 mit "aufregenden Weißweinen" auf. Dies vor allem bei den Traubensorten Sauvignon blanc und Weißburgunder, deren schöne, fruchtigen Aromen gepaart mit herzhaft frischer Säure mehr als überzeugen. Hervorstechende "ausgezeichnete Qualitäten" erfreuen beim Ruländer (Pinot Grigio, Grauer Burgunder).

Bei den Rotweinen sieht er die Situation etwas differenzierter und spricht von einem großen Blauburgunder-Jahr, was die Liebhaber filigraner, komplexer Weine sehr erfreuen wird.
Trotz mengenmäßiger Einbußen gibt es 2008 zudem Top-Lagreins aus den guten Lagen.
Der Vernatsch wird 2008 vor allem im Überetsch mit feinen, zarten Weinen vertreten sein. Bei Merlot und Cabernet braucht es noch etwas Zeit, um ein definitives Urteil über deren Qualitäten abgeben zu können. Da heißt es, sich noch etwas in Geduld zu üben. Was ange-

sichts der sehr guten bis hervorragenden Weine der Jahrgänge 2005 bis 2007, kein Problem sein sollte.

Burggrafenamt

Von einem "Jahrgang mit einigen Spitzen" spricht auch Stefan Kapfinger, Kellermeister der Meraner Kellerei. Zwar wurden im Burggrafenamt teilweise, vor allem beim Vernatsch, an die zehn Prozent weniger geerntet, doch die Weißweine des Jahrganges übertreffen alle Er-

wartungen. Vor allem bei Weißburgunder und Gewürztraminer reifen wunderschöne, fruch-

tige, sehr mineralische Weine in den Kellern.
Bei den Rotweinen schwärmt er vor allem von Blauburgundern mit vielseitigen Frucht- und stabilen Farbnoten und Lagreins mit ausgezeichneten Qualitäten.
Nun ja, das hört sich doch bisher alles recht gut an!

Vinschgau

Von unserer "heimlichen Lieblingsregion" Südtirols berichtet Martin Aurich vom Weingut

Unterortl/Castel Juval (Eigentümer ist Reinhold Messner, der bekannte Extrembergsteiger).

Auch hier wurden, wie schon so oft, die Weinberge durch die lange Schönwetterperiode im Herbst begünstigt. Reife Trauben, sehr gute Zuckergradationen und hohe Säurewerte

versprechen sehr feine, fruchtige, durch Säure und mineralische Struktur geprägte

Weißweine.
Auch vom Blauburgunder sind die Vinschger Weinbauern begeistert. Schäden durch die verbreiteten Hagelschläge im Frühsommer konnte der goldene Herbst auch im Vinschgau ziemlich wett machen.

Eisacktal

Auch Günther Kerschbaumer vom Köfererhof in Neustift, einer der erfolgreichsten "Freien Winzer" der Region, ist sehr positiv gestimmt. Die warme und trockene Witterung mit kalten Nächten und sonnigen Herbsttagen hat sich ideal auf die Reife der Trauben ausgewirkt.

Einige Krankheits- und reifebedingte Ausfälle gibt es nur in Grenzlagen und dort, wo Sorten am falschen Standort gepflanzt worden sind sowie in den Weinbergen mit zuviel Behang.
Die Trauben waren seit 1997 nicht mehr so gesund wie in diesem Jahr. Die jungen Weiß-

weine bestechen alle mit einem schönen Aromen- und Säurespiel, mit Eleganz, Frische und Leichtigkeit. Dass der Jahrgang etwas weniger Fülle als in den vergangenen Jahren aufweist, stört niemanden.

Bozen und Umgebung

Im Raum Bozen wurden einige Lagen von starken Hagelschlägen in Mitleidenschaft

gezogen, wodurch es mancherorts zu Ernteeinbußen gekommen ist. Georg Mumelter vom

Griesbauerhof in Rentsch freut sich aber trotzdem über einen guten bis sehr guten

Jahrgang.

Der herrliche Herbst hat schlussendlich sehr gute Voraussetzungen für die Ernte

geschaffen. Reife, gesunde Trauben mit guten Werten und etwas höherer Säure sowohl

beim St. Magdalener als auch beim Lagrein versprechen frische, lebendige, trinkfreudige

Weine.
Wir freuen uns schon und sind richtig gespannt auf die ersten Verkostungen.

Unterland

Franziskus Haas aus Montan, Produzent der berühmten Weine "Manna" (weiße Cuvée) und "Schweizer", ein herausragenden Pinot Nero, bezeichnet den 2008er als „ äußerst interes-

santen Jahrgang für Wein-Liebhaber". Anders als in den letzten Jahren, die oft sehr opulente, alkoholreiche Weine hervorgebracht haben, präsentiert sich 2008 deutlich anders.

Attribute, wie Eleganz und Noblesse, Mineralität und Langlebigkeit lassen viel Spaß beim Trinken erwarten.
Die 2008er Weißweine haben etwas weniger Kraft und Fülle, aber dafür sehr viel schöne Frucht und lebendige Säure.

Für den Unterlandler Winzer ist 2008 ein ausgezeichnetes Weißwein- und Blauburgunderjahr mit überraschend gutem Lagrein.

Gambero Rosso "I Vini d'Italia" 2009

- die "3-Gläser-Weine" aus Südtirol

26 von insgesamt 339 Drei-Gläser-Weinen gingen diesmal an Südtirol. Dieses bereits beeindruckende Ergebnis wird weiter aufgewertet durch die Titel "Italiens Kellermeister des Jahres 2009" für Celestino Lucin von der Stiftskellerei Kloster Neustift, "Bester Sekt Italiens" für den Hausmannhof Riserva 1997 und den Oskar für das beste Preis-/Leistungsverhältnis für den Weißburgunder Penon 2007 der Kellerei Nals Magreid.

18 Weißweine, 5 Rotweine, 2 Süßweine sowie ein Sekt erhielten die höchste Auszeichnung. Südtirol etabliert sich mit Platz 5 unter den großen Weinbauregionen Italiens. Und dies bei einem Anteil an der Gesamtanbau- fläche Italiens von nur 0,7%!
In diesem Jahr wurden gleich 5 Weißburgunder (wichtigster Weißwein Südtirols) in den Kreis der besten italienischen Weine aufgenommen. Im Vorjahr waren es noch 3. Es scheint, dass das Potenzial des Südtiroler Pinot Bianco nun auch über die lokalen Grenzen hinaus erkannt wird.
Eisacktal und Vinschgau liegen eindeutig weiterhin auf Erfolgskurs mit ihren frisch-fruchtigen, mineralischen und säurebetonten Weinen aus den Rebsorten Sylvaner, Veltliner und Riesling. Sehr beliebt sind, wie bereits seit vielen Jahren, die aromatischen Weißweinsorten Sauvignon und Gewürztraminer.
Südtirols "Vorzeige-Rotwein" ist wieder der Lagrein, unterstützt von einem Blauburgunder und dem schon berühmten Cabernet-Sauvignon "Lafóa".

Hier die einzelnen Weine, geordnet nach Rebsorten:

Weißburgunder:

Terlaner "Vorberg Riserva" 2005, Kellerei Terlan

"Sirmian" 2007, Kellerei Nals Magreid

"Dellago" 2007, Kellerei Bozen

Weißburgunder 2007, Falkenstein - Franz Pratzner
Castel Juval 2007, Weingut Unterortl - Martin und Gisela Aurich

Sylvaner

"Praepositus" 2007, Stifskellerei Kloster Neustift

"R" 2007, Köfererhof - Günther Kerschbaumer

Veltliner

Eisacktaler 2007, Hoandlhof - Manfred Nössing

Eisacktaler 2007, Garlider

Riesling

"Praepositus" 2007, Stifskellerei Kloster Neustift

Eisacktaler 2007, Kuenhof - Peter und Brigitte Pliger

Riesling 2007, Falkenstein - Franz Pratzner

Castel Juval 2007, Weingut Unterortl - Martin und Gisela Aurich

Sauvignon

"Sanct Valentin" 2007, Kellerei St. Michael

"Praesulis" 2007, Gumphof

Gewürztraminer

"Nussbaumer" 2007, Kellerei Tramin

"Kastelaz" 2007, Elena Walch

Weiße Cuvée

"Beyond The Clouds" 2006, Elena Walch

Blauburgunder

Riserva 2005, Stroblhof

Lagrein

Abtei Riserva 2005, Klosterkellerei Muri-Gries

Prestige Linie Riserva 2006, Kellerei Bozen

Riserva 2005, Unterganzner - J. Mayr

Cabernet

Cabernet-Sauvignon "Lafóa" 2004, Kellerei Schreckbichl

Süßweine

Gewürztraminer Passito Terminum 2006, Kellerei Tramin

Goldmuskateller Passito Castel Giovanelli Serenade 2005, Kellerei Kaltern

Sekt

Hausmannhof Riserva 1997, Haderburg

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